Metall- oder Darmschnurbespannte Holzkörper

Keltische Harfe

Eines der wenigen höfischen Instrumente in unserem Fundus.

Baujahr: 2002
gekauft: 2003
Hersteller: Franz Reschenhofer/Österreich

Die Anschaffung dieses Meisterwerks führte uns zwar an den äußersten Rand des finanziellen Ruins. Ihre zarten warmen Schwingungen verzaubern (schmacht!) und sind mittlerweile nicht nur unverzichtbarer Teil der leiseren Töne, sondern bringen erfreulicherweise Bässe ins quietschige Dudel-Programm.

Chartres-Harfe

Historische Replik eines Plingensdingens

Baujahr: woher sollen wir das immer wissen
gekauft: 2005
Hersteller: Winfried George/Deutschland

Replik eines auf einem Steinrelief an der Kathedrale von Chartres dargestellten Instruments. Die Besonderheiten dieses Instruments liegen in der "geschlossenen" Bauweise und der Bespannung mit wuchtigen Bronze-Saiten, welche im Klang an Kirchenglocken erinnern (nur ned so laut). Leider ist der damalige Spieler unbekannt verzogen und so liegt es wohl an uns, die Spielweise dieses sehr eigenwilligen Typus neu zu entdecken.

Gotische Harfe mit Schnarrstegen

Da lacht das Herz des Authentikers

Baujahr: Vor 1989
gekauft: 2008
Hersteller: Migma-Meisterinstrumente/DDR

Diese Harfe entspricht dem typischen Bild einer Harfe des späten Mittelalters, wie sie z. B. der geniale Hieronymus Bosch im "Garten der Lüste" dargestellt hat. Erwartet der geneigte Zuhörer nun zwingend engelsgleiche Töne, kann dieser Umstand zu herber Enttäuschung führen, sobald die angebrachten Schnarrstege zum Einsatz kommen. Diese verwandeln auf historisch belegte Art und Weise den zarten Harfenklang in eine schnarrend-perkussive-experimentalmusikinstrumenten-Experience.

Hackbrett

Nein, sie sind hier nicht auf der
Musikantenstadl-Homepage!

Baujahr: 80er Jahre
gekauft: 2005
Hersteller: muss erst nachschauen!

Vor langer, langer Zeit im persisch-indischen Raum entstanden verbreitete sich das Hackbrett in unterschiedlichsten Erscheinungsformen in ganz Europa und Asien. Der sphärische obertonreiche Klang wurde schon im Mittelalter geschätzt - es muss ja nicht immer so ein Sack pfeifen!

Einziger Wehmutstropfen: jede Menge Saiten, die gestimmt werden wollen, was dazu führen kann, dass der Stimmvorgang zu einer Endlosschleife Marke Sisyphos ausufert!

Hat der geneigte Instrumentalist die letzte Saite erfolgreich gestimmt, beginnt selbiger frohen Mutes erneut mit Saite eins, da diese mittlerweile den Entschluss gefasst hat, den gesamten Stimmvorgang zu sabotieren!

Französische Drehleier

Unsere Diva besticht zuallererst durch ihre Schönheit.

Baujahr: 2004/5
gekauft: 2005
Hersteller: Stefan Reisenzahn/Österreich

Ihre akustischen Qualitäten sind beachtlich, wenn sie nicht gerade auf den Standpunkt "Schönheit ist genug" beharrt. Ihr subtiler Widerstand gründet wohl auf der Tatsache, dass auch sie (wie alle Exemplare der Spezies Drehleier) die Verwandlung vom Baum zur Drehleier noch nicht zur Gänze angenommen hat. Milde gestimmt allerdings durch die Verheiratung mit o. g. "Herrn Flamen" gelingt es ihr, ihr volles Potential nach außen zu tragen sofern nicht alle "Stricke" bzw. Saiten reißen.

Berchtesgadener Drehleier

Nachbau eines Volksinstrumentes aus genanntem Landstrich.

Baujahr: 2002
gekauft: 2002
Hersteller: Cordula herself unter der Anleitung von Herrn Karl M. Riedl

Entstanden in einem Baukurs neigte die resolute Dame, liebevoll auch "Kreszenz" genannt, anfänglich zu ausgiebigem Herumzicken. Mittlerweile vereiteln wir konsequent jedes Sabotage-Vorhaben ihrerseits und führen sie bei der Darbietung von Bauern- und Spottliedern ihrer eigentlichen Bestimmung zu. Unsere Beziehung verläuft seitdem harmonischer denn je.

Trumscheit

Im Mittelalter auch Nonnentrompete genannt"

Baujahr: 2003
gekauft: 2004
Hersteller: Stefan Reisenzahn/Österreich

Dieses ist ein zweisaitiges Bassinstrument, welches mit einem Bogen gestrichen, schnarrende Töne von sich gibt. Was schon diverse mittelalterliche Musiktheoretiker erstaunte und bisweilen belustigte, lässt auch heute noch große Fragezeichen in den Köpfen so manch geneigter Zuhörer aufploppen.

Nyckelharpa

Zu deutsch "Schlüsselfiedel"

Baujahr: 1982
gekauft: 2006
Hersteller: Ake Fridersson/Schweden

Tasten wie Drehleier, Bogen wie Geige, Aussehen wie Nyckelharpa. Das Ding konnte sich nicht so recht entscheiden was es mal werden will wenn es groß ist.

In Schweden seit dem 14 Jht. auf Darstellungen nachweisbar, findet die (weiterentwickelte) Schlüsselfiedel bis heute in der trad. schwedischen Musik Verwendung. In Mitteleuropa und Italien erfreut man sich gleichermaßen am Klange der Tastengeige, lässt selbige dann aber glatt im 18. Jahrhundert in der Versenkung verschwinden. Pfui sagen wir da!

Griechische Lauto

Eine der unzähligen Erscheinungsformen der Laute.

Baujahr: vor 2004 - is auch irgendwie logisch
gekauft: 2004
Hersteller: steht im Instrument, können wir aber nicht lesen weil griechisch

Die Laute fasste im Hochmittelalter in Zentraleuropa Fuß und ist aus der Interpretation von Minnelyrik und Spielmannsmusik gleichermaßen nicht wegzudenken. Den Metallsaiten dieser Klampfe mangelt es nicht an Selbstvertrauen, so dass sie es sogar mit der Drehleier aufnehmen. Dieses Instrument wird seinem Namen voll gerecht, da es andernfalls wohl 'Leiso' heißen müsste.

Deutsche Basslaute

Die Protzervariante der deutschen Gitarrenlaute!

Baujahr: wahrscheinlich vor 1920
gekauft: 2013
Hersteller: Goldklang

Im Unterschied zur einfachen Gitarrenlaute gibt es von diesen theorbierten Lauten nicht mehr gar zu viele gut erhaltene Exemplare. Ihr Charakteristikum ist der zweite Wirbelkasten, der sich nach einem eleganten Schwung dem ersten Wirbelkasten anschließt, um alsdann 4 Basssaiten aufzunehmen. Diese Bauweise orientiert sich an der Theorbe, welche in der späten Renaissance bzw. im frühen Barock entwickelt wurde, um der Laute durch den zusätzlichen langen Hals ein Bassregister angedeihen zu lassen.
Dieses Instrument verfügt aufgrund seiner ganz speziellen und seltenen Bauweise (flacher Boden) über ausreichend Stabilität, um es mit Stahlsaiten zu belästigen. Dieses Unterfangen stellt im Normalfall (wie vielleicht der Eine oder Andere im leidvoll ertragenen Selbstversuch herausgefunden haben mag) zum sicheren Tod des alten Instruments und macht aus dem Schmuckstück im Extremfall eine Klapphalslaute im Schweizer Taschenmesser-Stil.
Bei uns kommt der feine Schatz vor allem dann zum Einsatz, wenn's heiter bis folkig wird.

Gitarren- oder Bastardlaute
(Wandervogellaute und Zupfgeige kann man auch dazu sagen)

Das passiert wenn sich Gitarre und Renaissancelaute zu nahe kommen.

Baujahr: wahrscheinlich frühe 1920er-Jahre
gekauft: 2013
Hersteller: gute Frage das!

Wie der uncharmante Zweitname schon vermuten lässt handelt es sich hierbei um eine Laute mit Gitarreneigenschaften. Diese Instrumente wurden im Zuge des 19. Jhdts. in Deutschland entwickelt und erfreuten sich Anfang des 20. Jhdts. größter Beliebtheit in der Jugendbewegung (jawohl meine Lieben: es ging auch mal ohne I-Pad und dergleichen - social Media nannte man damals auch noch Lagerfeuer!).
Sie verbinden die Spieleigenschaften der Gitarre mit dem typischen Lautenklang. Gegenüber historisch orientierten Lauten ist ihr Klang durchsetzungsfähiger und somit auch für Auftrittssituation abseits gediegener Kammermusik geeignet. Zugegebenermaßen haben wir vom Gitarrespiel auch mehr Ahnung als vom Zupfen historischer Lauten.

Gitarrenlaute

Noch eine Kreuzungsvariante

Baujahr: ca. 1910
gekauft: 2014
Hersteller: Max Zimmer/Deutschland

Ein trickreicher Versuch, ein Instrument in eine historische Gewandung zu stecken. Optisch Richtung Laute gehend, Stimmung jedoch wie eine ordinäre gegenwärtige Gitarre. Dadurch, dass sie jedoch wenn man den nicht zu hundertprozent bestätigbaren Recherchen glauben darf schon über 100 Jahre auf dem Buckel hat, wo das vorliegende Exemplar tatsächlich gebaut wurde, darf es evtl. doch durchwegs als zumindest "alt" bezeichnet werden. Durch die spezielle Bauart vom Corpus einer Cister ähnelnd setzt sie sich mit der verwendbaren Besaitung auch am Markt sehr tapfer durch.

Irish Bouzuki

Baujahr: keine Ahnung
gekauft: 2016
Hersteller: ebensowenig klar

Wie der Irland-Begeisterte Guinness-Liebhaber vielleicht weiß, handelt es sich bei diesem Instrument aus der Familie der Kastenhalslauten um eine Weiterentwicklung der Renaissance-Cister. Da die Entwicklung dieses Instruments erst in den 1970er Jahren anzusiedeln ist, wäre es leicht übertrieben von einem historischen Instrument zu sprechen. Dennoch eignen sich Klang, Stimmstabilität und Durchsetzungsfähigkeit dieser Klampfe hervorragend zur Interpretation historischer und traditioneller Musik. Klanglich ist das Instrument dabei einer Metallsaiten-bespannten historischen Cister recht ähnlich, ohne dem begeisterten Spieler mittels (entweder festsitzender oder durchrutschender aber dafür historisch korrekter) Holzwirbel und mangelnder Feinstimmmechanik das Nervenkostüm über die Maßen auszudünnen.